WIRTSCHAFT und WETTBEWERB
Die Theorie mehrseitiger Marktplätze in der Beurteilungspraxis im Rahmen der deutschen Zusammenschlusskontrolle
– Eine empirische Analyse für den Mediensektor –

Die Theorie mehrseitiger Marktplätze in der Beurteilungspraxis im Rahmen der deutschen Zusammenschlusskontrolle

– Eine empirische Analyse für den Mediensektor –

Dr. Heidi Dittmann / Prof. Dr. Björn A. Kuchinke / Michael Stein, M.A.

Medienunternehmen stellen häufig Plattformen dar und übernehmen eine Vermittlungsfunktion zwischen zwei oder mehr Marktseiten. Kartellrechtliche Relevanz hat dies insbesondere bei der Abgrenzung von Märkten sowie für die Bestimmung von Marktmacht und letztendlich deren Bewertung. Mit der 9. GWB-Novelle hat der Gesetzgeber der insgesamt wachsenden ökonomischen Bedeutung von Plattformmärkten Rechnung getragen. Der vorliegende Beitrag greift diese Thematik auf und untersucht, inwiefern bereits vor der diesjährigen Gesetzesänderung Aspekte der modernen Plattformökonomik bei allen anmeldungspflichtigen Zusammenschlussvorhaben von Medienunternehmen zwischen 1999 und 2014 berücksichtigt wurden. Als Ergebnisse sind nachzuvollziehen, dass in der Vergangenheit erstens keine konsequente und stringente Würdigung indirekter Netzeffekte und der Verbundenheit von Märkten konstatiert werden kann. Die erstmalige Diskussion fand